Verlag für Kindertheater

Verlag für Kindertheater

Titeldetails

ritzen

von Walter Kohl

Monolog

Die Bühne liegt völlig im Dunkeln. Nur Fritzi, die einzige Person in diesem Theaterstück, wird von einem Scheinwerfer angestrahlt. Fritzi, 14 Jahre, wirres rotes Haar, sitzt vor einem Computer und tauscht mit einem Chat-Partner pornographische E-Mails aus. Wenn sie auf dessen Antwort wartet, geht sie ein paar Schritte hinüber zu einer Web-Kamera. Ganz nah tritt sie an das Objektiv heran, setzt ein Messer an den Unterarm und - ritsch - schneidet sich mit einem schnellen Schnitt die Haut auf; die Kamera überträgt die Szene ins Internet. Die Zuschauer halten den Atem an, sie verfolgen die Szene live auf einer großen Bühnenleinwand. "Noch nie jemand ritzen gesehen?'', fragt Fritzi cool. "Geht am besten mit dem Stanley-Messer ... Bic-Rasierer ist das zweitbeste ... Es tut nicht weh. Spürst du nichts. Ein kleiner Ritsch, und rot bist du. Nein, stimmt nicht. Tut schon weh. Soll ja wehtun. Weißt erst, dass es dich gibt, wenn du spürst. Tut gut, wenn es wehtut ...''
(Die Zeit)

Besetzung: 1 Dame(n)
Alter: empfohlen ab 14
Uraufführung: 2002, Theater Greifswald


Auf die Bestellliste


zurück