Verlag für Kindertheater

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Titeldetails

Chauvelin

von Erich Kästner

oder Lang lebe der König!

Die spätbarocke Gesellschaft um König Ludwig XV. pflegt die gehobene Konversation ebenso wie den derben Humor, treibt böse Scherze nicht weniger gern als politischen Disput. Am Hofe von Versailles geben sich Mätressen, königliche Berater und Adlige in allen Schattierungen die goldene Klinke in die Hand. Doch ein moderner "Tartuffe" bringt Unruhe ins höfische Arrangement: Denn Chauvelin, dem Seine Majestät bedingungslos vertraut, sorgt mit einer Ungeheuerlichkeit für Wirbel. Der König, so habe es ein Kräuterweib auf dem Pariser Jahrmarkt geweissagt, werde nur zwei Tage nach ihm, Chauvelin, sein Leben aushauchen. Dass die Wahrsagerin keineswegs eine Hochstaplerin ist, lässt sich leicht beweisen, erkennt sie den König doch trotz ausgeklügelter Maskerade. Was tun? Der König hat die rettende Idee: Die Wahrsagerin wird in die Bastille gesperrt und Chauvelin, der Überbringer der Botschaft, wird fortan auf Schritt und Tritt bewacht. Denn noch nie war das Schicksal der französischen Monarchie so sehr verknüpft mit dem Wohlergehen eines einzigen Mannes: Chauvelin ...

Schon in den 40er Jahren arbeitete Erich Kästner am Entwurf einer groß angelegten, historischen Komödie, in der er die Spitzen und Spitzfindigkeiten, das Liebesgetändel und die Doppelmoral der höfischen Gesellschaft so virtous wie witzig auf den Punkt bringt. Vollendet und veröffentlicht wurde indes nur der erste Akt, doch auch als Fragment hat es die Komödie in sich: "Chauvelin" ist ein eindrucksvolles Beispiel für Kästners Gespür für Situationen und Figuren und erweist sich, obwohl unvollendet, doch als inhaltlich stimmig genug, um seine Wirkung in einer kurzen, pointierten Aufführung eines spielfreudigen, großen Ensembles nicht zu verfehlen.

Besetzung: 4 Dame(n) , 10 Herr(en) , Db möglich


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