Verlag für Kindertheater

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Titeldetails

Hasenland

von Reihaneh Youzbashi Dizaji

Sara trödelt nach der Schule. Sie hat keine Lust, nach Hause zu gehen. Denn ihre Eltern sind entweder weg, streiten sich oder essen scheußlich gesunde Sachen aus dem Bioladen. Sara hasst die braunen Bioladentüten und sie liebt Chips! Auch Ayhan hat es nicht eilig, denn zu Hause muss er auf seine Geschwister aufpassen. Überhaupt ist ihm seine Familie hauptsächlich peinlich, denn die Frauen tragen ständig Kopftücher und sein Vater kann kein Deutsch. Ayhan hasst es, deswegen aufzufallen. So nähern sich Sara und Ayhan einander vorsichtig an, machen ein Spiel aus dem, was sie lieben und was sie hassen. In der kurzen Zeit zwischen Schulschluss und Heimweg, entdecken sie Ähnlichkeiten und Unterschiede. Sie erfinden eine eigene Welt, in der sie nicht mehr Junge und Mädchen, Deutsche und Türke sind, sondern Hasenfreunde im Hasenland. Doch dann ziehen Saras Eltern mal wieder um, wie immer, wenn sie gerade Freunde gefunden hat. Und Ayhan ist allein in Hasenland - bis Hamid kommt.

Während die knappen, schnellen Dialoge spontan und kindlich wirken, sind sie äußerst kunstvoll geformt und geführt. Sie sind prägnant und lassen doch genügend Raum für Phantasie und Spiel. Gerade dadurch eröffnet das Stück die Möglichkeit, über Integration und Kultur jenseits von bekannten Bildern und Zuschreibungen nachzudenken. Vor allem anderen sind Sara, Hamid und Ayhan drei Kinder, die einander wahrnehmen wollen, die im anderen nicht nur das Eigene (oder dessen Negation) suchen, sondern einfach einen Freund, mit dem sie in die Zukunft schauen wollen.

 

Besetzung: 1 Dame(n) , 1 Herr(en) , Doppelbesetzung
Alter: empfohlen ab 7
Uraufführung: 16.02.2013, Comedia Köln (Regie: Manuel Moser)


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