Verlag für Kindertheater

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Titeldetails

Nur ein Ei

von Martin Baltscheit

Wildschwein und Fuchs sitzen am Fluss. Sie langweilen sich, sie warten. Das Wildschwein wartet vermutlich aufs Essen. Doch der Fuchs, der wartet auf die ganz große Liebe! Er wünscht sich eine Fuchsfrau, eine Familie, ja, er wünscht sich einen Sohn. Der wäre sein ein und alles, sein Augapfel! Und just in diesem Augenblick finden Wildschwein und Fuchs ein Körbchen, das auf dem Wasser treibt und darin ein wunderschönes, perfektes, weißglänzendes Ei. Das ist ein Zeichen: ein kleiner Moses für den Fuchs! Und schon betreibt der Fuchs ganz eifrig Brutpflege, er hält das Ei warm und sicher und stellt sich vor, wie schön das Leben sein wird, wenn nur endlich sein Sohn geschlüpft ist. Das Wildschwein sieht die Sache etwas realistischer und malt dem Fuchs in immer neuen skurrilen Szenen aus, was die Vaterschaft so alles mit sich bringen kann. Die imaginierten Söhne entsprechen nun gar nicht der romantischen Vorstellung des Fuchs, der schon drauf und dran ist, die Lust an der Familiengründung zu verlieren. Dann aber geschieht das Schreckliche: ein Eichelhäher zerstört das Ei, das schöne, das runde, das verheißungsvolle Ei aus ... Schokolade. Ein Bluff! Der Fuchs wurde auf hinterhältigste Weise getäuscht, die schöne Illusion zerbricht in lauter süße Stücke, er ist am Boden zerstört. Das Wildschwein aber hat sich schon aufgemacht, den Urheber des Betrugs zu suchen und am Ende erleben die beiden Freunde gewiss die schönste Überraschung ihres Lebens.

"Was bedeutet es, ein Kind zu erwarten; was geschieht, wenn ein Kind nicht die väterlichen Erwartungen erfüllt – und was dürfen und können Kinder von ihren Eltern erwarten? Fragen, die sich nicht nur Füchse und Wildschweine stellen."
(Junges Staatstheater Kassel)

Besetzung: 1 Dame(n) , 2 Herr(en) , Statt 1 D auch Puppenspiel möglich
Alter: empfohlen ab 8
Uraufführung: 17.03.2013, Junges Staatstheater Kassel (Regie: Dieter Klinge)


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