Psyche ist unglaublich schön. Sie ist so schön, dass sie von allen angehimmelt wird, aber niemand sich in ihre Nähe traut. So schön, dass sich Venus fürchterlich über diese Konkurrenz ärgert und Psyche zur Strafe mit einem Monster vermählen will. Das verhindert in letzter Sekunde Amor, Venus‘ Sohn, der sich, wen wundert’s, in Psyche verliebt hat. Mächtig viele Liebespfeile schießt Amor auf Psyche ab. Doch es ist vergebens. Psyche will keinen Märchenprinzen, schon gar keinen, der sie nur ihrer Schönheit wegen liebt! Psyche findet diesen Äußerlichkeitskult reichlich oberflächlich und würde lieber mal einen Seelenverwandten finden. Da kommt es ihr beinahe recht, dass Venus sie entdeckt und ihr so hinterhältige Aufgaben stellt, dass Psyche von einem Abenteuer ins nächste gerät. Sie muss mit Drachen fertig werden und Rechenaufgaben lösen, einem Monsterschaf die Locken klauen und schließlich sogar die Unterwelt durchqueren. Psyche, die in die Seelen der Menschen und Tiere schauen kann, löst all das mit Bravour. Am Ende müssen sogar Jupiter und Venus die „Schönheit“ Psyches anerkennen, ihre Superkräfte, nämlich: ihren Mut, ihren Verstand, ihre Seele.

„Die Texte von Thorsten Bihegue wirken von ihrem komischen Spielprinzip her amoralisch: Sie deuten nicht, geben keine Interpretation, keine Handlungsanweisungen für außerhalb der theatralen Welt. Diese Texte, performativ entstanden, zeugen von einem großen Wissen über die Spielprinzipien einer „commedia“. Sie machen nicht nur den Spielern Spaß, sondern auch dem jungen und alten Publikum, zumal sie nicht nur nachgespielt werden können, sondern Neuinszenierungen auf die Eigenarten ihres Ensembles eingehen müssen.“ (Manfred Jahnke)

Besetzung: 4 Darsteller/-innen (davon 3 D)
Uraufführung: 29.11.2020, Prinz Regent Theater Bochum in Kooperation mit Junge Bühne Bochum

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