Verlag für Kindertheater

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Titeldetails

Ich kenne einen Jungen aus Afrika

von Kirsten Boie

Stoffrecht

Thulani könnte als Waise eigentlich unentgeltlich zur Schule gehen. Aber dafür bräuchte er einen Totenschein seiner Eltern, den ihm im Bürokratiedschungel von Swasiland niemand besorgen kann. Also verbringt Thulani die Tage im Dorf, sorgt für seine kleine Schwester und träumt davon, von den Weißen als Fußballstar entdeckt zu werden. Manchmal, wenn am Sommerabend die Blitze über den Himmel ziehen, dann sitzt Thulani hinter der Hütte am Grab seiner Mutter und spricht mit ihr. Und wartet darauf, dass etwas passiert, und weiß doch nicht, was.

In Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen erzählt Kirsten Boie gerade dennoch: Sie erzählt gegen das Vergessen an. Denn Swasiland  ist das Land mit der höchsten Aids-Rate der Erde. Hier leben rund 900.000 Menschen, darunter alleine 120.000 Kinder, die mindestens einen Elternteil verloren haben. Dank einer weit verbreiteten Selbsthilfeorganisation werden afrikanische Eltern, die an Aids erkrankt sind, darin unterstützt, für ihre Kinder sogenannte "memory books" zu schreiben: Bücher zur Erinnerung, gegen die Angst und das Vergessen.

Kirsten Boies Geschichten beruhen auf ihren persönlichen Erfahrungen in diesem Land. So entstand ein poetisches und sehr berührendes "Erinnerungsbuch". "Wenn diese Geschichten traurig sind", schreibt die Autorin im Nachwort, "kann ich es nicht ändern. Trauriger als die Wirklichkeit sind sie nicht."

Alle Geschichten des Erzählbandes "Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen" stehen zur Dramatisierung zur Verfügung.

 

Besetzung: Stoffrecht zur individuellen Dramatisierung
Alter: empfohlen ab 8
Uraufführung: 2014/15, Theater Patati Patata, Reutlingen (Regie: Rüdiger Pape)
Preise und Auszeichnungen: Ausgezeichnet mit dem LUCHS Oktober 2013 (DIE ZEIT und Radio Bremen)


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